Embedded GIS – Mehr als Google Maps und Co.

Egal ob im Natur- und Umweltschutz, in der Stadtentwicklung oder der Rohstoff-Industrie – für sämtliche Bereiche werden unzählige Geodaten erfasst. Laut dem Bundesinnenministerium bilden Geoinformationen die Grundlage für zukunftsorientierte Planung und politisches Handeln. Zudem haben sie durch die Digitalisierung eine neue Bedeutung erlangt und sind eine unverzichtbare Grundlage der öffentlichen Daseinsvorsorge und bei der Bewältigung von Naturkatastrophen.[1]

GIS in den Arbeitsalltag integrieren

Mithilfe von Geographischen Informationssystemen, kurz GIS, werden mit fach- und grenzüberschreitenden Geoinformationen komplexe Zusammenhänge transparent dargestellt.  Jedoch stand die IT lange vor einem Problem: GIS sind völlig anders aufgebaut, als die Anwendungen, mit denen Fachanwender in großen Unternehmen und Behörden normalerweise arbeiten. Und warum braucht man überhaupt zwei verschiedene Programme, wenn man im Zuge der Bearbeitung eines fachlichen Vorgangs den Geokontext dazu sehen will? Obwohl dies absolut naheliegend ist, gibt es jedoch kaum Entwicklungsumgebungen, Frameworks und sonstige Tools, um kombinierte Sach- und Geodatenanwendungen effizient zu entwickeln.  

Vermutlich hat das historische Gründe: GIS-Systeme waren anfangs vor allem für Kartographen und andere Geodatenspezialisten da und dienten im Wesentlichen nur dazu, thematische Karten für unterschiedliche Zwecke zu entwickeln. Da sie sich völlig getrennt von der sonstigen IT entwickelt haben, funktionieren sie auch anders und sind für gelegentliche, ungeübte Nutzer oftmals nur schwer zu beherrschen. So kam es dazu, dass sich die ‚GIS-Abteilung‘ in den meisten Unternehmen und Behörden relativ unabhängig von der sonstigen Unternehmens-IT etabliert hat. Dabei haben sich zwei voneinander getrennte Aufgabenbereiche entwickelt: die Softwareentwicklung, in der die Fachanwender ihre Vorgänge bearbeiten und die Entwicklung der dazu gehörigen Karten. Bevor Google Maps und Co. an den Markt traten und interaktive Karten für jedermann zugänglich waren, war das auch lange kein Problem.

Doch was kann Embedded GIS? Folgende Infografik erklärt es:

                                                    

 

Dank Digitalisierung kam der Wandel

Seit dem Aufkommen von Google Maps und unzähliger geodatenverarbeitender Smartphone-Apps änderte sich aber die Erwartungshaltung der Fachanwender grundlegend. Egal ob Taxi-Dienst, Lieferdienst oder Reiseportal: Karten in Apps oder auf Websites sind Gang und Gäbe. Wenn man heute mit einem Klick auf dem Handy sehen kann, wo sich der Bus oder die nächsten Taxis befinden, wie man am schnellsten irgendwohin kommt und was für Hotels oder Gaststätten sich in der Nähe befinden, dann fragt man sich doch: Warum ist die High-End-Computerausstattung im Büro oftmals nicht mal dazu in der Lage, die gerade bearbeiteten Sachverhalte auf einer ganz normalen Straßenkarte darzustellen, geschweige denn mit der Maus auf der Karte die Objekte zu selektieren, mit denen man sich weiter beschäftigen sollte?

 

                             

 

Ein gemeinsam entwickelter Plug-In-Standard

Doch leider ist das gar nicht so einfach umzusetzen. Mangels geeigneter Frameworks bleibt den Entwicklern nichts anderes übrig, als die vorgefertigten Map-Controls vorhandener GIS-Systeme in ihren Java Script- bzw. Java- oder .net-Code zu integrieren, und dann die Funktionalität beider Welten so gut es geht miteinander zu verbinden. Dabei stellen sich etliche Herausforderungen, wie z.B. die Notwendigkeit, dass die Anzeige der gerade angeklickten Objekte in beiden Systemen (dem Sachdatenprogramm und dem GIS-Control) stets zueinander synchronisiert werden muss, um nicht versehentlich inkonsistente Daten anzuzeigen. Noch schwieriger wird es, wenn es darum geht, Objekte dynamisch einzufügen oder zu löschen, weil man dann eine Transaktion über zwei getrennte Welten aufbauen muss.

Insgesamt wurden seinerzeit 20 Andockpunkte identifiziert, die beim Einbetten fremder Map-Controls bidirektional zu bedienen sind. Da der Entwicklungsaufwand dafür sehr schnell in eine Größenordnung kam, die kein einzelner Kunde bezahlen wollte, beschloss die Firma Scopeland, gemeinsam mit insgesamt sechs GIS-Anbietern und -Herstellern einen gemeinsamen ‚Embedded GIS‘-Plug-In-Standard zu entwickeln, der von den beteiligten Firmen in ihre jeweiligen Punkte integriert wurde.

 

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SQPI Squirrel

Scopeland Technology GmbH

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