Interview: Low-Code-Developer
Alles andere als ein langweiliger Job hinter dem PC-Bildschirm

Noch nie gab es in Deutschland so viele unbesetzte IT-Stellen wie aktuell. Im November 2019 veröffentlichte der Bitkom eine Studie, in der das Ausmaß deutlich wurde: 124.000 Stellen sind in Deutschland in der IT unbesetzt. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 51 Prozent. Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der unbesetzten IT-Stellen mehr als verdoppelt. Um dem grassierenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken, entstehen immer mehr neue Berufsfelder. Dazu zählt auch der Beruf der Low-Code-Developer, der/die Software-Anwendungen entwickeln, ohne selbst zu programmieren. Sie arbeiten mit den von Entwicklern vorgefertigten Software-Modulen und stellen diese nach den Ansprüchen der Kunden zu einer Anwendung zusammen. [1]

Wie wird man eigentlich Low-Code-Developer, und welche Anforderungen gibt es an diese Tätigkeit? Wie sieht der Alltag in der Anwendungsentwicklung aus? Wir haben unsere Anwendungs-Entwicklerin Jeanine Prodolsky gefragt:

1. Jeanine, wie sieht Deine bisherige berufliche Laufbahn aus? Aus welchem Bereich kommst Du ursprünglich?

Mir haben schon immer die naturwissenschaftlichen Fächer besonders viel Spaß gemacht. Ich habe ursprünglich einmal Lehramt in den Fächern Mathematik und Informatik studiert. Dann habe ich jedoch auf Diplom-Informatik gewechselt mit dem Nebenfach Mathematik.

 

2. Wie ist es dazu gekommen, dass du Anwendungsentwicklerin für die Low-Code Technologie geworden bist?

Ich habe während meines Informatik-Studiums schon bei Scopeland Technology als Werkstudentin in der Produktabteilung gearbeitet. Als ich mein Studium abgeschlossen hatte, wollte ich auf jeden Fall weiter hier bleiben. In einem Gespräch hat sich dann herausgestellt, dass ich in der Anwendungsentwicklung besser aufgehoben bin. Da habe ich nicht „Nein“ gesagt, und ich habe schnell gemerkt, dass mir das großen Spaß macht. Seitdem arbeite ich bei Scopeland Technology.

 

3. Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Aktuell arbeite ich ausschließlich für das Projekt FIT, das Fischerei-Management-System des Bundes. Dabei handelt es sich um ein Großprojekt für das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Bereich Fischwirtschaft und Fangregulierung. Mit unserer Anwendung werden die Fangquoten und der Fischereiaufwand überwacht, die Fischereistatistik für ganz Deutschland geführt und die Daten an nationale und internationale Behörden und Organisationen übermittelt. Insgesamt wurden zwei Millionen Zeilen Programmcode generiert, und das zu 99,2% vollautomatisch.

Vor FIT war ich bei vielen weiteren Projekten beteiligt. Unter anderem haben wir Anwendungen für den Deutschen Mieterbund e.V., das Helmholtz-Zentrum München und die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH entwickelt.

Mein Arbeitstag ist sehr unterschiedlich und kein Tag ist wie der vorherige. Ich bin die erste Anlaufstelle im Kontakt zu den Partnern und Kunden und koordiniere alle Anfragen und Probleme. Ich nehme neue Anforderungen an das Projekt auf, berate dabei, wie diese umgesetzt werden und entwickle dann gemeinsam mit meinem Team die Anwendung bzw. deren Bestandteile.

Außerdem bin ich wöchentlich ein Mal in Hamburg, wo ich mich mit dem dortigen Projektteam der BLE treffe. Dort stimme ich dann die neu zu entwickelnden Bestandteilen der Anwendung ab und stelle sie vor, wenn sie von uns fertig entwickelt wurden. Weiterhin betreue ich gemeinsam mit meinem Kollegen die Schulungen von Kunden, Partnern und Mitarbeitern. Diese lernen in einem mehrtägigen Workshop, wie sie mit SCOPELAND arbeiten. So kann ich also doch noch von meinem Lehramt-Studium profitieren.

 

4. Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind hilfreich bzw. Voraussetzung für die Arbeit in der Anwendungsentwicklung?

Als Anwendungsentwickler/in sollte man kommunikativ sein, gut zuhören und verstehen können. Logisches Denken ist auch unerlässlich. Man muss Probleme lösen können und dabei einen kühlen Kopf bewahren. Außerdem muss man mit den gegebenen Werkzeugen umgehen können, also Datenbanken und Java, und Kenntnisse in Programmiertechniken/-sprachen haben. Da immer neue Anforderungen entstehen, und man täglich vor neuen Herausforderungen steht, ist es wichtig, flexibel zu sein und dazu lernen zu wollen.

Mehr Fähigkeiten, die ein Low-Code-Developer haben sollte, zeigt unsere Infografik:

5. Was zeichnet den Beruf aus und wie sehen die Zukunftschancen aus?

Mein Job in der Anwendungsentwicklung ist sehr abwechslungsreich. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen und es wird nie langweilig. Ich arbeite viel im Team also hat man bei Fragen immer einen Ansprechpartner, sei es aus der Produkt- oder der Anwendungsentwicklung. Immer wieder kommen neue spannende Projekte, und es ist toll zu sehen, wie sich die Projekte entwickeln und was mit einer Low-Code-Plattform alles umgesetzt werden kann. Besonders schön ist auch die angenehme Arbeitsatmosphäre bei uns.

Die Zukunftschancen, gerade im Bereich Low-Code, sind sehr groß. Durch die voranschreitende Digitalisierung werden immer mehr Prozesse umgewandelt, und dazu benötigt man die passende Software, die wir entwickeln.

 

Kontakt

SQPI Squirrel

Scopeland Technology GmbH

Creative Content Manager

 +49 30 209 670 - 131
 hello@scopeland.de

  • Citizen Developer
  • Low-Code