Die IT im Wandel – Wo und wie werden Informatiker gebraucht?

Die Corona-Krise hat die Wirtschaft schwer mitgenommen. Die Arbeitslosenquote stieg, zahlreiche Unternehmen befinden sich immer noch in Kurzarbeit und eine Rezession wird vorausgesagt. Die IT-Branche ist jedoch nicht ganz so stark getroffen, lediglich die Umstände haben sich etwas geändert: Informatiker werden verstärkt auch in anderen Bereichen benötigt als vor der Pandemie, das Recruiting ist digitaler geworden und die Soft Skills von IT-Fachleuten haben sich gewandelt. Wie genau diese Veränderungen aussehen, zeigt folgender Artikel.

 

In diesen Bereichen werden Informatiker benötigt

Unverzichtbar in der aktuellen Situation ist ein verlässliches Gesundheitswesen. Noch viel zu oft erfassen Arztpraxen und Gesundheitsämter Daten händisch und es kommt zu vermeidbaren Zwischenfällen aufgrund von zu komplizierten und fehleranfälligen Prozessen. Digitale Informationssysteme leisten einen wertvollen Beitrag, um Daten schneller, verlässlicher und lückenloser zu erfassen und zu verarbeiten.

SAP- und SCM-Experten werden zunehmend in der Logistikbranche gesucht, denn durch Exportbeschränkungen kommt es dort zu einem deutlichen Mehraufwand. Auch Tech-Startups suchen vermehrt nach Informatikern, die Anwendungen und Apps für den privaten und öffentlichen Gebrauch entwickeln. Für diese gibt es sogar ein Förderprogramm vom Europäischen Innovationsrat.

Neben einer gestiegenen Nachfrage nach privatem Multimedia-Entertainment hat sich auch die Arbeitswelt stärker digitalisiert. Remote Work und Home Office sind mittlerweile Alltag in deutschen Büros. Ziel der sogenannten ‚Wirtschaft 4.0‘ ist es, zahlreiche Produktions- und Dienstleistungsprozesse zu digitalisieren. Gefragt sind hierbei Anwendungsentwickler, Produktentwickler, IT-Consultants und IT-Security-Consultants.

 

Recruiting wird digital

Die IT hat im Zuge der Corona-Krise Glück im Unglück. Fachkräfte werden nach wie vor händeringend gesucht und teilweise ist der Bedarf durch das zunehmende Interesse an der Digitalisierung sogar gestiegen. Da wären wir bereits beim Stichwort Digitalisierung: auch Recruiting und HR-Management laufen vermehrt digital ab.

Das Job-Portal StepStone hat gemeinsam mit dem Bundesverband der Personalmanager (BPM) erst kürzlich eine Studie zum Bewerbungsprozess 2020, bedingt durch Corona, durchgeführt. Aufgrund von Kontaktbeschränkungen und dem deutlichen Zuwachs an Mitarbeitern im Home Office haben sich das Interesse und die Nutzung digitaler Tools deutlich gesteigert.

Demnach haben sich Video-Interviews zum wichtigsten Mittel im Recruiting entwickelt. Im Mai diesen Jahres nutzten 60 Prozent der befragten Unternehmen Video-Interviews für Vorstellungsgespräche, zuvor waren es lediglich ein Drittel. Drei von vier Personaler sind der Ansicht, dass digitale Kompetenzen durch die Corona-Krise wichtiger geworden sind. Im Zuge dessen wurde jedem Zweiten klar, dass es große Defizite im Umgang mit digitalen Technologien gibt.

Jeder vierte Recruiter arbeitet laut der Studie mit Text- und SEO-Analysen, um die eigenen Stellenanzeigen zu optimieren. Jeder Fünfte setzt E-Assessment-Tools ein, mit deren Hilfe die Bewerber online bestimmten Tests unterzogen werden. Lediglich 16 Prozent setzen bereits auf sog. Predictive Analytics, um die Entwicklung des eigenen Personalbedarf und/oder des Arbeitsmarktes zu analysieren. Chatbots werden mit einem Anteil von 12 Prozent verhältnismäßig wenig eingesetzt.

Wie sieht es jedoch auf der Seite der Bewerber aus? Mehr als die Hälfte der befragten Bewerber hat bisher gute oder sehr gute Erfahrungen mit digitalen Bewerbungsprozessen gemacht. 82 Prozent stehen diesen offen gegenüber, schließlich gestaltet sich die Bewerbung auf einen Job dadurch deutlich unkomplizierter und konform der geltenden Abstandsregeln. Kommt es dann zu einem Vorstellungsgespräch, wünscht sich hingegen die Mehrheit der Bewerber einen persönlichen Austausch.

Damit wird deutlich, dass auch im Recruiting zahlreiche Prozesse bereits digitalisiert wurden vor allem, dass das Interesse steigt. Um die richtigen Fachleute zu gewinnen, bedarf es natürlich trotzdem noch einen persönlichen Austausch. Nun besteht die Herausforderung darin, einen gesunden Mittelweg zu finden.

 

 

Soft-Skills eines IT-Experten

Das Klischee des introvertierten IT-Nerds, der stundenlang hinter seinem PC hockt, ist längst Geschichte. Schließlich hat sich die IT-Branche stark gewandelt: neue Technologien, Tätigkeiten und Talente sind Alltag von IT-Fachleuten. Die IT ist oft nicht mehr nur Dienstleister in Unternehmen, sondern arbeitet mit nahezu fast jeder Abteilung zusammen. Dies bedeutet, dass im Zuge der Digitalisierung, in der aktuellen Situation noch verstärkter, von ITlern vermehrt bestimmte Soft Skills verlangt werden:

Kommunikationsfähigkeit – Um sowohl innerhalb des eigenen Teams als auch im Austausch mit anderen Abteilungen die Zusammenarbeit für alle Beteiligten zielführend zu gestalten.

Analytische Kompetenz gepaart mit Neugierde – Um von neuen Technologien zu profitieren und diese zu integrieren.

Konfliktfähigkeit und Verhandlungsgeschick – Um bei Problemen, die bei der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen oder sogar anderen Unternehmen entstehen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Kundenorientierung – Um die Ansprüche und Bedürfnisse des Kunden bei der Entwicklung einer Anwendung im Blick zu haben.

Flexibilität und Fähigkeit zum Perspektivwechsel – Um bei plötzlichen Plan-Änderungen richtig zu reagieren: sich nicht beschweren, sondern sofort und kreativ eine Lösung zu finden.

Führungsqualität – Um Aufgaben in die richtigen Hände zu legen und das Projektziel nie aus den Augen zu verlieren.

Die vergangenen Wochen und Monate sind richtungsweisend, wohin es in Sachen Digitale Transformation gehen wird: digitale Prozesse und Tools, sich verändernde Soft Skills von Mitarbeitern und neue Technologien wie Low-Code werden und sind bereits Alltag in zahlreichen Unternehmen.

 

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